Wenn einer eine Reise tut: Wer mit dem Elektroauto in den Urlaub fährt, spart zwar Geld, nicht jedoch Zeit.
Reisen mit E-Auto - Problemlos durch Europa
Ein Elektroauto ist geräuschlos, umweltfreundlich und bietet Steuervorteile. Wenn jedoch eine längere Reise mit einem E-Auto geplant ist, erfordert dies im Vorfeld eine genaue Planung.
Insbesondere aufgrund der Stromversorgung und für eventuelle Pannen. Die Aufladung des Akkus muss natürlich während der Urlaubsreise durch Europa gewährleistet sein. Welche Punkte es für eine entspannte Reise zu beachten gilt, erklären wir in unserem ausführlichen Artikel.
Das Wichtigste für Dich in Kürze:
- Der Anteil an Elektroautos und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur wächst stetig weiter
- Plane Routen im Voraus und um Ladestationen herum
- Reize die Reichweite nicht zu stark aus, falls eine Ladestation mal nicht funktioniert
- Berücksichtige verschiedene Ladezeiten und berechne diese in Deine Reiseplanung ein
- Europaweit gibt es spezielle Pannenservices für Elektroautos
- E-Autos sind deutlich günstiger auf langen Strecken als Verbrenner
E-Autos auf dem Vormarsch
Auch wenn die kürzlich gestrichene staatliche Förderung aktuell wegfallen ist, Elektroautos werden immer beliebter. Nicht nur die THG-Quote macht die alternative Fahrweise immer attraktiver. Insbesondere bei Kurzreisen, Alltagsfahrten und im Berufsverkehr spielen sie ihre Vorteile voll aus.
Aber auch der Urlaub mit dem E-Auto wird immer beliebter. Auf langen Strecken herrscht jedoch immer noch Zweifel, ob das Ziel wirklich erreicht wird. Doch ist die Reichweitenangst wirklich berechtigt? Oder gibt es genügend Argumente für das Reisen mit dem E-Auto?
Eine Übersicht aller Vor- und Nachteile für die Reise mit dem Elektroauto:
✅ Umweltfreundliches Reisen. Lokal emissionsfrei. Kein Schadstoffausstoß.
✅ Ladeinfrastruktur in Europa wird täglich ausgebaut und verbessert.
✅ Günstigerer Kilometerpreis.
❌ Akku laden dauert deutlich länger als Benzin tanken.
❌ Reichweitenangst.
Ohne genaue Planung geht es nicht
Vor diesem Hintergrund ist eine exakte Planung notwendig. Die Streckenplanung orientiert sich an den Ladestationen auf dem Weg und darauf basierend sollten Zwischenstopps eingeplant werden. Die Ladeinfrastruktur ist z.B. in Deutschland, Mitteleuropa und Nordeuropa gut bis sehr gut ausgebaut. In Südeuropa ist die Anzahl der Ladestationen hingegen übersichtlich.
Wer nach Italien, Spanien oder Portugal reist, sollte Ladestationen auf der Strecke einplanen und die Reiseplanung entsprechend anpassen. Eine App wie Chargemap ist dabei eine wertvolle Hilfe und ein praktischer Routenplaner. Die Ladestationen werden auf einer Karte anzeigt, um so eine gute Planung zu ermöglichen.
Zusätzlich empfiehlt sich die Nutzung der Seite E-Tankstellen-Finder.com. Hier werden nach Eingabe der Adresse bzw. der Route die Stromtankstellen angezeigt werden.
E-Auto laden dauert Zeit - Geduld mitbringen
Nach Planung der Reiseroute auf Grundlage der Ladestationen spielt der Faktor Zeit eine wichtige Rolle. Der leere Akku eines Elektroautos ist an einer Schnellladestation innerhalb von rund einer Stunde vollständig aufgeladen. Diese Zeit gilt es mit einzuplanen. Der Besuch einer Sehenswürdigkeit in der Nähe, oder einer Essenspause bieten sich währenddessen an.
Bei Ladestationen mit Typ 2 Anschluss hingegen dauert die Aufladung durchschnittlich bis zu sechs Stunden. Schnelles laden hat auf Dauer jedoch negative Auswirkungen auf den Akku.
Um die Batterie zu schonen, ist es daher besser, über Nacht vollständig aufzuladen. Dafür bietet sich eine Übernachtung in einer Pension oder Hotel an. Viele Unterkünfte haben bereits eigene Ladestationen, die oftmals für Gäste im Preis inkludiert sind.
Ad hoc laden ist beliebt. Vor Reisen sollten Autofahrer jedoch prüfen, ob eine Anmeldung für öffentliche Ladestationen auf der Strecke erforderlich ist. Tourismusinformationen bieten sich hier als wertvolle Unterstützung an.
Akku für Reise schonen
Wer mit dem Elektroauto in den Urlaub fährt, schont mit einer guten Planung nicht nur den Geldbeutel. Auch der Akku profitiert von einer vorausschauenden Reiseplanung. Dieser sollte vor einer längeren Reise nie vollständig aufgeladen oder entladen sein. Optimalerweise liegt der Speicherstand bei 20 bis 80 Prozent.
Im Winter erfolgt die Akkuaufladung am besten, wenn sich das Elektroauto an einem warmen Platz befindet. Empfehlenswert ist hier eine Aufladung direkt nach der Ankunft. Im Sommer hingegen wird der Akku bestenfalls in der Garage aufgeladen, um die direkte Sonne zu meiden.
Wie beim Verbrenner, ist es nicht ratsam, dauerhaft mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs zu sein. Auch ein häufiges bzw. stärkeres Abbremsen beim Fahrverhalten sorgt für eine unnötige Akkubelastung.
Und was ist, wenn die Batterie mal leer ist: Europaweite Pannenhilfe für E-Autos
Elektroautos sind mit Warnsystemen ausgestattet, die den Fahrer rechtzeitig informieren, wenn der Akku neu aufgeladen werden muss. Sollte man trotz der Warnungen liegen bleiben, ist es ratsam, den ADAC oder einen anderen Automobilclub zu kontaktieren. Die meisten Elektroautohersteller bieten eine Pannenhotline an, die das Fahrzeug zur nächstgelegenen Ladestation abschleppt. In einigen Fällen bieten Pannendienste auch mobile Ladegeräte an, um den Akku direkt am Pannenort aufzuladen.
Andere innovative Lösungen in Europa
In Europa gibt es vielfältige Lösungen für Pannenhilfe bei Elektrofahrzeugen. Viele Dienste bieten spezielle Unterstützung für Elektroautos, einschließlich Abschleppdienste zur nächstgelegenen Ladestation, falls der Akku leer ist. Ein Beispiel für eine innovative Lösung ist der Service von L-Charge in Madrid. Mobile Lade-Vans laden E-Autos in etwa 15 bis 25 Minuten von null auf 80% auf.
In Großbritannien bietet der RAC einen ähnlichen Service an. Einige der Fahrzeuge sind mit einem Hochleistungsgenerator ausgestattet und bieten eine mobile Ladestation. Angebote wie diese sollen den Druck auf Elektroauto-Fahrer verringern und helfen, die Reichweitenangst zu reduzieren. Solche innovativen Pannenhilfe-Lösungen werden zunehmend in verschiedenen Ländern Europas angeboten.
Durch Europa mit dem E-Auto: Die 4 wichtigsten Tipps zum Laden
1. Recherche und Nutzung von Apps zur Ladeinfrastruktur:
Vor der Abreise ist es wichtig, sich über die Ladeinfrastruktur zu informieren. Apps und Websites wie PlugShare, ChargePoint, Electromaps und Zapmap helfen bei der Suche nach Ladestationen. Sie bieten einen Überblick über Verfügbarkeit und Gebühren. Diese Tools bieten detaillierte Informationen und erleichtern die Planung des Ladestopps.
2. Verschiedene Ladeoptionen verstehen:
Mache Dich mit den verschiedenen Möglichkeiten vertraut. Es gibt drei Hauptarten: Level 1 (langsam), Level 2 (mittelschnell) und Level 3 (DC-Schnellladung). Jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die für Deine Reiseplanung relevant sind.
3. Zahlungsmethoden und Netzwerke berücksichtigen:
Informiere Dich über die Zahlungsmethoden und Netzwerke im Zielland. Einige Ladestationen erfordern Mitgliedskarten oder Apps, während in vielen Ländern die Zahlung mit EC- oder Kreditkarte üblich ist.
4. Anpassung an lokale Vorschriften und Etikette:
Beachte immer die lokalen Vorschriften und Etikette. Informiere Dich über Ermäßigungen für emissionsarme Fahrzeuge auf Mautstraßen und halte alle notwendigen Dokumente für Grenzübertritte bereit. Doch was kostet eigentlich eine Reise mit dem E-Auto?
Reisen mit dem E-Auto - Eine Kostenübersicht
Das Reisen mit dem E-Auto ist zwar zeitaufwändiger als mit einem Verbrenner. Dafür aber auch günstiger. Das haben die Kollegen von Go-E berechnet.
Im Durchschnitt verbraucht ein Elektroauto 16,5 kWh pro 100 Km. Ein Benziner benötigt für die gleiche Distanz durchschnittlich 7,4 Liter Kraftstoff. Die Kilowattstunde Strom kostet in diesem Beispiel 0,37€ und der Liter Benzin 1,90€.
Für eine Strecke von 300 km, also z.B. Hamburg - Berlin, kommt das E-Auto auf 18,31 €. Der Verbrenner verbraucht hingegen etwa 57 € an der Tankstelle. Noch deutlicher wird es bei einer Reise in den Süden Europas. Von Hamburg nach Venedig schlagen die 1250 Kilometer mit 75 € bzw. 175 € zu Buche.
Reise mit E-Auto und Wohnwagen: So funktioniert's
Elektrofahrzeuge haben sich als vollständig urlaubstauglich erwiesen. Auch in Kombination mit einem Wohnwagen, vorausgesetzt, das Elektroauto ist für eine entsprechende Anhängelast ausgelegt. Um einen Wohnwagen effektiv zu ziehen, eignen sich allerdings in der Regel größere Elektroauto-Modelle besser.
Der Energiebedarf steigt natürlich, wenn man einen Wohnwagen mit in den Urlaub nimmt. Das kennen erfahrene Camper bereits vom Vergaser. Erste Erfahrungen zeigen, dass bei einer solchen Konstellation nach ungefähr 200 Kilometern eine Aufladung des Elektrofahrzeugs notwendig wird.
Ein bedeutender Vorteil, der beim Einsatz eines Elektroautos als Zugfahrzeug ergibt, ist der geringere mechanische Verschleiß. Elektrische Zugmaschinen leiden unter anderem weniger unter typischen Problemen wie Getriebeverschleiß, die bisher häufiger vorkamen.
Fazit
Mit dem Elektroauto durch Europa reisen stellt eine aufregende und umweltfreundliche Option dar. Es erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Kenntnisse der Ladeinfrastruktur. Die Verfügbarkeit und Vielfalt von Ladestationen verbessert sich stetig. Besonders in Ländern wie Deutschland, den Niederlanden und Skandinavien, während in Südeuropa noch Nachholbedarf besteht.
Für Notfälle gibt es innovative Lösungen wie mobile Lade-Dienste. Städte wie Madrid oder London bieten zusätzliche Sicherheit und Komfort für Elektroauto-Reisende Services wie dem RAC bieten.
Für eine stressfreie Reise ist es wichtig, die jeweilige Ladezeiten zu berücksichtigen und Routen sorgfältig zu planen. Mit der richtigen Vorbereitung und Nutzung hilfreicher Apps kann Europa jedoch problemlos und nachhaltig erkundet werden .
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