Was sich im Alltag auf den (meist) kurzen Strecken als bequem erweist, stellt sich oftmals auf langen Fahrten als falsch heraus: Die Sitzposition am Steuer.
Schmerzen am Steuer!
Viele Autofahrer verspannen am Lenkrad. Am Rastplatz oder im Stau bietet sich dann oftmals das Gleiche Bild: Fahrer die sich recken und strecken. Dabei liegt der Grund oftmals nicht an der Ausstattung des Fahrzeuges, sondern vielmehr an der falschen Einstellung des Sitzes. Leider sind gesunde Sitze noch keine Standardausstattung und meist nur in den Oberklassemodellen bzw. über eine teure Zusatzausstattung erhältlich. Kein Wunder, denn die Kosten für die Sitze machen in etwa rund 10 % der gesamten Produktionskosten aus. Die optimale Position ist jedoch nicht nur für die Rückengesundheit wichtig.
Das Wichtigste für Dich
- Achte auf eine möglichst aufrechte Lehne und eine hohe Sitzfläche.
- Kontrolle ist besser: Verlasse Dich nicht auf Dein Gefühl, sondern kontrolliere Deine Position.
- Die korrekte Einstellung Deines Sitzes umfasst auch den Lauf des Sicherheitgurtes.
- Nur ein gut eingestellter Sitz bietet Dir im Fall der Fälle den größtmöglichen Schutz.
- Wenn vorhanden, nutze die Speicherfunktion Deines elektrischen Autositzes.
Auf die Einstellung kommt es an: Der beste Sitz ist sinnlos, wenn die Position nicht stimmt.
Darüber hinaus bietet nur ein korrekt eingestellter Sitz den größtmögliche Unterstützung bei einem Unfall. Zudem lässt sich das Auto nur dann sicher beherrschen, sofern der Fahrer richtig sitzt. Daher raten Experten, schon vor dem Kauf ausgiebig Probe zu sitzen. Denn nicht jeder Sitz passt zu jedem Fahrer. Trotz vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten, gilt es sich verschiedene Modelle anzuschauen, gerade wenn die eigene Körpergröße nicht der Norm entspricht.
- Bei der Rücklehne gilt ein Winkel von ca. 100°-110° als ideal, um einen stetigen Kontakt zwischen Rücken und Lehne zu ermöglichen.
- Der Kontakt zwischen Schultern und Rückenlehne soll, auch während des Lenkens, stets vorhanden sein.
- Das Gesäß soll so nah wie möglich an die Rückenlehne heranreichen.
- Die Sicht auf das Cockpit darf nicht vom Lenkrad verhindert werden.
- Der Oberkörper sollte ca. 30 cm Abstand zum Lenkrad halten, um, im Falle eines Falles, optimal vom Airbag geschützt zu werden.
- In der 10-vor-2-Stellung bleiben die Arme stets leicht angewinkelt.
- Auch beim Durchtreten der Pedale bleibt das Bein leicht angewinkelt, während der Oberschenkel locker auf der Sitzfläche aufliegt.
- Eine möglichst hohe Sitzposition gewährleistet eine gute Sicht auf den Verkehr und das Cockpit. Als Faustregel gilt: zwischen Kopf und Dachhimmel eine Handbreit Platz.
- Die Kopfstütze darf keinesfalls zu tief eingestellt werden. Hier drohen schwere Verletzungen bei einem Unfall. Der Kopf sollte an die obere Kante der Kopfstütze heranragen.
- Der Sicherheitsgurt läuft nicht am Hals, sondern über die Schulter und das Schlüsselbein.
- Die Seitenwangen unterstützen und bieten sicheren Halt. Keinesfalls dürfen diese einengen.
Entlastung für den Lendenwirbel.
Sofern vorhanden, bietet die Lordosen- bzw. Lendenwirbelstütze den perfekten Halt für den Rücken, da sie die natürliche S-Form der Wirbelsäule unterstützt. Gerade auf langen Fahrten bietet sie eine enorme Entlastung für den Rücken. Mit ihren individuellen Einstellungen lässt sie sich an die verschiedenen Fahrer bestmöglich anpassen und beugt so Verspannungen vor.
Viele Hersteller bieten bereits ergonomische Autositze mit dem AGR-Gütesiegel (Aktion Gesunder Rücken) an. Diese sollen, bei korrekter Einstellung, den Rücken optimal stützen und gleichzeitig schonen.
Quellenangaben / Weiterführende Links
- https://www.adac.de/verkehr/verkehrssicherheit/verkehrsmedizin/richtige-sitzposition-auto/
- https://www.autobild.de/bilder/ratgeber-sicherheit-die-perfekte-sitzposition-hinterm-lenkrad-905772.html
- https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/bloch-erklaert-sitzposition/
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