Gute Haftung auf der Straße, Fahrstabilität und sicheres Bremsverhalten gehören zu den wesentlichen Sicherheitsmerkmalen, die ein Reifen gewährleisten muss.
Unterschiede nicht unterschätzen!
Sommer- und Winterreifen verhalten sich angepasst an die Witterungsbedingungen und ermöglichen die sichere Teilnahme im Straßenverkehr. Jeder Autofahrer möchte gern die passenden Reifen für die eigene Sicherheit fahren. Eine seriöse Fachwerkstatt berät sie umfassend zu den jeweiligen Vor- und Nachteilen.
Die Unterschiede zwischen den Reifenarten sollten Autofahrer jedoch nicht unterschätzen. Winterreifen verlieren z. B. im Sommer ihre Eigenschaften. Warme Temperaturen im Sommer erhitzen den Asphalt auf bis zu 60 Grad. Winterreifen sind jedoch für Temperaturen im Minusbereich und im leichten Plusbereich konzipiert. Bei heißem Asphalt werden die Bremswege länger und im Regen tritt vermehrt Aquaplaning auf. Durch den erhöhten Abrieb werden die Reifen schneller abgefahren und können so im Winter ebenfalls die Eigenschaften nicht mehr garantieren. Die Unfallgefahr durch die veränderten Eigenschaften der Reifen erhöht sich enorm.
Mehr zu den Unterschieden zwischen Sommer- und Winterreifen erfahren Sie in einem eigenen Abschnitt in diesem Ratgeber. Doch nicht nur diese bestimmen, ob ein Reifen für das vorherrschende Wetter und den persönlichen Fahrstil passend ist. Unser Ratgeber verrät, auf welche Faktoren es noch ankommt und was Sie bei der Anschaffung neuer Reifen beachten sollten.
Auf die richtige Gummimischung kommt es an
Ein einziger Autoreifen kann aus bis zu 30 verschiedenen Gummisorten bestehen. Da ist es natürlich besonders wichtig, dass die Mischung stimmt. Sommer- und Winterreifen werden bei völlig unterschiedlichen Bedingungen eingesetzt und müssen daher auch ganz andere Voraussetzungen erfüllen. Um die perfekte Gummimischung zu finden, experimentieren die Hersteller immer wieder mit verschiedenen Zusammensetzungen und stellen daraus Testreifen her. Diese Testreifen werden dann in den unterschiedlichsten Situationen auf ihre Tauglichkeit getestet. Erst, wenn ein Testreifen die Tester absolut zufrieden stellt, geht der Reifen in Serie, wenn nicht, wird noch so lange an der Gummimischung gearbeitet, bis man die richtige Zusammensetzung gefunden hat.
Die genaue Zusammensetzung der Gummimischung ist bei jedem Reifenproduzenten ein Betriebsgeheimnis. Doch die Herstellung der Reifen bzw. des Gummis ist im Prinzip überall vom Ablauf her gleich. Ähnlich wie bei der Kunststoffherstellung wird das Gummi unter hohem Druck und großer Hitze zu einer homogenen Masse vermischt. Dabei werden auch bestimmte Chemikalien hinzu gemischt.
Die Mischung der einzelnen Bestandteile entscheidet darüber, ob ein Reifen die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt oder nicht. So gibt es für Sommerreifen eine eher harte Mischung, während Winterreifen relativ weich sind. Auch bei Rennreifen, z.B. in der Formel 1, gibt es verschiedene Härte-Stufen für Reifen. Die Gummimischungen gehen von supersoft über soft und medium bis hin zu hart. So kann man die Reifen bei jedem Wetter anpassen, um optimale Rennbedingungen zu schaffen.
Genau wie alle anderen künstlich hergestellten Produkte, z. B. Kunststoff, kommt es auch bei Gummi zu Verschleiß, wenn es starken Belastungen ausgesetzt ist. Das Gummi der Reifen muss Stöße abfangen und sich gleichzeitig auch an den Asphalt anschmiegen. Außerdem muss es einer Vollbremsung stand halten und sich den Unebenheiten der Straße anpassen. Im Laufe der Zeit wird Gummi auch hart oder spröde. Spätestens dann wird es Zeit, die Reifen zu wechseln, immer vorausgesetzt, dass die Mindestprofiltiefe nicht schon vorher erreicht wurde.
Wann Winter- und wann Sommerreifen?
Autofahrer sollten sich die Faustregel „Von O bis O“ merken. Wieso? Weil von Ostern bis Oktober die Sommerreifen drauf bleiben dürfen. Wenn es dann wieder so weit ist und das Osterfest vor der Tür steht, bedeutet das für unseren Pkw: Reifenwechsel! Die Winterreifen haben nun ausgedient und machen direkt Platz für die neuen oder bereits gebrauchten Sommerreifen. Nun kommen vermehrt Fragen darüber auf, was eigentlich der genaue Unterschied der beiden Reifentypen ist. Differenzieren Sie sich in der Breite, in der Dicke oder vielleicht im Material? Um diese Frage zu klären, nehmen wir hier nun einmal genauestens das Profil und die Anforderungen der runden Gummischläuche unter die Lupe.
Was der Reifen im Sommer und Winter aushalten sollte
Gerade das Wetter ist entscheidend für den Wechsel auf Sommerreifen. Hätte man jedes Jahr konstantes Wetter, müsste man niemals zwischen den beiden Arten hin- und her wechseln. Doch aufgrund der einsetzenden Witterungen muss auch das Auto angepasst werden. Speziell im Sommer sollte der Reifen hitzeresistent sein, da der Asphalt sich an wärmeren Tagen extrem aufheizen kann. Des Weiteren sollte das schwarze Fahrzubehör sowohl bei Nässe als auch bei extremer Trockenheit gut bremsen können.
Im Sommer kann es zu langen Trockenzeiten kommen. Sobald es einmal kräftiger regnet, werden die Straßen extrem rutschig. Auch Aquaplaning sollte für einen guten Sommerreifen keine Hürde sein. Im Winter muss der Reifen hingegen speziell mit Blitzeis und Rutschgefahr kämpfen. Dazu sollte er eine gute Gummi-Haftung besitzen, sowie den sogenannten Griffkanteneffekt, welcher dafür sorgt, dass sich beim Anfahren und Bremsen die sogenannten Profilklötze verformen, was für mehr Grip sorgt. Zudem sollte sich der Schnee in breite Profilrillen drücken, was zu einer zusätzlichen Haftung führt. Experten sprechen von der sogenannten Schnee-Schnee-Reibung.
Der sogenannte Wischkanteneffekt ist das A und O für einen Sommerreifen. Dabei verdrängt der vordere Teil des Blockelements das Wasser, während der hintere Teil für Haftung sorgt. Ist dies nicht der Fall, erhält der Reifen auf unterspülten Straßen keinen Halt. Daher hat das Profil mehr Brandstrukturen und Längsrillen als ein Winterreifen. Bei diesem ersetzt der Griffkanteneffekt den Wischkanteneffekt des Sommerreifens. Die Winterreifen zeichnen sich durch mehr Querlamellen im Profil aus, welche für mehr Griffigkeit sorgen.
Auch die Gummimischung der Räder ist von Belang und sollte an die Temperaturen angepasst sein. Daher haben Sommerreifen einen geringen Anteil an Naturkautschuk. Bei niedrigen Temperaturen härten sie jedoch aus und verlieren an Grip. Experten sprechen von der 7-Grad-Grenze, ab der auf Winterreifen umgestiegen werden sollte. Die Winterreifen haben einen besonders hohen Anteil an Naturkautschuk, wodurch sie schön griffig und formbar bleiben – auch bei Minustemperaturen. Dabei unterscheiden sich zudem noch mitteleuropäische von skandinavischen Mischungen. Letztere sind für Temperaturen bis zu -30 Grad angelegt.
Übrigens: Wer sich den Wechsel der Räder 2x im Jahr ersparen möchte, der kann sich Allwetterreifen anschaffen. Diese können allerdings immer nur einen Kompromiss aus den genannten Eigenschaften darstellen und eignen sich vorrangig für Menschen, die nicht in Gebieten mit extremen Wetterbedingungen leben.
Die Wahl des passenden Reifenmodells
Die Reifenhersteller sind in den letzten Jahren dazu übergegangen, immer individuellere Reifen für die einzelnen Anforderungen und Fahrerprofile zu entwickeln. Der Kunde hat heute daher die Möglichkeit, sich seine Reifen ganz nach den eigenen Anforderungen und Wünschen auszusuchen.
Ihnen ist es besonders wichtig, so viel Kraftstoff wie möglich zu sparen? Dann ist ein sogenannter ECO- oder Energy Saver Reifen das passende Modell für Sie! Hier wurde bei der Entwicklung besonderer Wert darauf gelegt, dass der Reifen so wenig Rollwiderstand wie nur möglich bietet und daher effektiv Sprit sparen hilft. Des Weiteren gibt es Reifen, die seitens des Herstellers auf eine besonders lange Lebensdauer ausgelegt sind – sie nutzen sich als nur sehr langsam ab und helfen ebenfalls dabei, Kosten einzusparen.
Wer dagegen häufig mit voller Beladung und viel Gewicht unterwegs ist, der sollte einen Reifen mit entsprechend hoher Traglast wählen. Diese gibt in sogenannten Transporter-Versionen, aber auch für normale PKW. Sie besitzen besonders steife Flanken und sorgen so für ein berechenbares und sicheres Fahrverhalten auch bei voller Beladung des Fahrzeugs.
Für besonders sportliche Fahrer: High-Performance-Reifen
Um extremen Bedingungen wie Höchstgeschwindigkeiten oder Gewichtsbelastungen standhalten zu können gibt es High-Performance-Reifen. Was macht diese Superreifen aus?
High-Performance-Reifen oder Hochleistungsreifen verfügen über bestimmte Eigenschaften, um auch unter extremen Belastungen Sicherheit bieten zu können. Viele Reifen werden jedoch nicht als Hochgeschwindigkeitsreifen bezeichnet, obwohl sie in der Lage sind hohe Geschwindigkeiten auszuhalten. Der Grund dafür ist, dass es keine Norm für High-Perfomance-Reifen gibt. Der Begriff Hochleistungsreifen wurde von den Marketingabteilungen der Reifenproduzenten entwickelt.
Für diese Reifenart gibt es zwei Bezeichnungen HP für High-Performance und UHP für Ultra-High-Performance. Bei Hochleistungsreifen ist die gesamte Fahrstabilität erhöht. Handelt es sich um Hochleistungs-Breitreifen, so kann man größere Bremsanlagen einbauen. Zudem verfügen diese Reifen über eine gute und sichere Performance bei Aquaplaning. Bei hohen Geschwindigkeiten laufen sie wesentlich leiser als normale Reifen.
Doch auch bei High-Performance-Reifen spielt die richtige Menge Luftdruck eine wichtige Rolle. Dabei sind die Werte von der Gewichtsbelastung und der Höchstgeschwindigkeit abhängig und könne von den Parametern der Serien-Reifen unterschiedlich sein
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