Wohnmobil kaufen oder mieten?

Wohnmobil auf Autobahn
Wohnmobil kaufen oder mieten?

Camping gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Immer mehr Deutsche entscheiden sich Jahr für Jahr gegen die Luxushotels in aller Welt und für die Tour mit dem Wohnmobil.

So wurden laut ADAC allein im Jahr 2018 über 70.000 Freizeitfahrzeuge, sprich Wohnmobile, Wohnwagen oder Camper, neu zugelassen – und damit zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. Vom Mini-Wohnwagen bis zum Luxusliner sind dabei alle denkbaren Varianten vertreten.

Wenn ihr also darüber nachdenkt, euch ebenfalls ein Wohnmobil zuzulegen, stehen gleich zwei Fragen im Raum: Welche Art von Fahrzeug ist am besten für euch geeignet und solltet ihr dieses wirklich kaufen oder ist das Mieten nicht die günstigere Variante? Wir haben die Antworten für euch!
 

„Campen auf Probe“ ist ein Muss!

WOMO VW T2


Das Wohnmobil, umgangssprachlich auch WOMO genannt, gibt es also in zahlreichen unterschiedlichen Variationen. Dazu gehört

  • die Wohnkabine,
  • der Kastenwagen,
  • ein Alkoven,
  • ein teilintegriertes Wohnmobil,
  • das vollintegrierte Wohnmobil,
  • der Wohnbus,
  • der Luxusliner,
  • ein Sealander,
  • das Offroad-Wohnmobil
  • sowie alternativ der gute alte Wohnwagen.


Wer sich für den Kauf oder die Miete eines solchen Fahrzeugs interessiert, sollte sich erst einmal über seine Bedürfnisse, Ansprüche und Reisegewohnheiten klar werden. Weiterhin solltet ihr prüfen, ob euch das Camping überhaupt gefällt. Es handelt sich schließlich um eine ganz besondere Art zu reisen. Viele Menschen schätzen den Minimalismus und die Freiheit auf der Straße. Vielen anderen fehlt dabei aber der Komfort, die Privatsphäre und die Möglichkeit, auch Ozeane in kürzester Zeit zu überqueren, um die ganze Welt zu erkunden. Wer sich nämlich ein eigenes Wohnmobil kauft und dieses nicht vor Ort anmietet, hat stets denselben Ausgangspunkt und ist bei der Wahl seiner Destinationen demnach eingeschränkt. Ihr solltet also zuerst „auf Probe“ campen, um zu überprüfen, ob ihr diese Art von Urlaub wirklich bevorzugt. Und zwar Jahr für Jahr für Jahr…
 

Der Kauf eines Wohnmobils ist eine Grundsatzentscheidung

Wenn ihr nicht gerade zu viel Geld übrig habt und ein Wohnmobil kaufen könnt, das anschließend nur in der Garage steht, ist der Kauf eines eigenen Wohnmobils nämlich in den meisten Fällen eine Entscheidung für das Camping und gegen andere Urlaubsarten – zumindest für die kommenden Jahre. Aus finanzieller Sicht lohnt sich der Kauf gegenüber der Miete nämlich nur, wenn ihr das Wohnmobil anschließend auch für mindestens fünf bis sechs Wochen pro Jahr nutzt. Für die meisten Menschen ist das der gesamte Jahresurlaub, sodass für die Flugreise nach Thailand oder ähnliche Unternehmungen keine Zeit mehr bleibt – und oftmals auch kein Geld. Dennoch bedeutet das leider nicht, dass das Mieten von Wohnmobilen, Wohnwagen & Co eine günstige Angelegenheit ist. Dies erklärt, weshalb laut CIVD vor allem Familien und Paare mit überdurchschnittlichem Einkommen von mindestens 2.500 Euro netto Campingurlaub im gemieteten beziehungsweise eigenen Wohnmobil machen.
 

Längst hausen nicht mehr nur Rentner auf den Campingplätzen

Wohnmobil mit Familie
Gleichzeitig ist es deshalb auch wenig verwunderlich, dass das Camping lange Zeit einen Ruf als Rentnerurlaub hatte. Tatsächlich waren bis vor wenigen Jahren auf den Campingplätzen vor allem die älteren Generationen zu finden – denn die konnten es sich schlichtweg leisten. Mittlerweile lässt sich diesbezüglich aber ein Umbruch erkennen. Immer mehr junge Erwachsene haben Gefallen am Urlaub auf vier Rädern gefunden und legen sich dafür eigene Fahrzeuge zu. Da sie sich aber nur selten ein Wohnmobil leisten können, greifen sie auf günstigere Alternativen wie Kastenwagen oder Wohnwagen zurück. Dadurch versprechen sie sich zugleich mehr Flexibilität beim Reisen, um auch mal abseits der Hauptstraßen unterwegs sein oder einfach am Straßenrand übernachten zu können. Doch Vorsicht: Das Dauerparken mit dem Wohnwagen auf öffentlichen Straßen oder Parkplätzen ist nicht zulässig. Ihr müsst euch deshalb vorab gut informieren, wo ihr wie und für welchen Zeitraum parken dürft.
 

Mieten vs. kaufen – was ist wann sinnvoller?

Wir haben es bereits kurz erwähnt: Der Kauf eines Wohnmobils lohnt sich in der Regel nur, wenn es auch entsprechend oft genutzt wird. Dennoch hängt die Rechnung natürlich stets vom Einzelfall ab. So sind Kastenwagen deutlich billiger als vollintegrierte Wohnmobile, wodurch sich deren Anschaffung schneller amortisiert. Auch gebrauchte Modelle können zum echten Schnäppchen werden – oder zum Sorgenkind aufgrund ständiger Reparaturen. Welche der beiden Varianten für Euch schlussendlich also wirklich günstiger ist, solltet ihr vorab sorgfältig durchrechnen, sobald ihr euch darüber klar geworden seid, welche Art von Freizeitfahrzeug zu euch passt. Zudem gibt es neben den finanziellen noch weitere Argumente, welche jeweils für den Kauf oder die Miete sprechen. In letzterem Fall ist das zum Beispiel die bereits erwähnte Möglichkeit, auch mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen und dann direkt vor Ort ein entsprechendes Wohnmobil anzumieten, um bei der Wahl der Destination flexibler zu sein. Schlussendlich handelt es sich also bei der Frage „Kauf oder Miete?“ um eine Grundsatzentscheidung. Folgende Denkanstöße können euch dabei behilflich sein:

Die Mietpreise für Wohnmobile schwanken stark
Wer sich nach einem Wohnmobil zum Mieten umsieht, erschreckt nicht selten aufgrund der hohen Preise. Vor allem in der Hauptsaison, ist das Camping zur Miete gewiss kein „Low-Budget-Urlaub“. Genau das ist aber der Punkt: Ihr solltet die saisonalen Preisunterschiede bei Wohnmobilen beachten. Rund 35 Prozent aller Wohnmobile werden nämlich laut CIVD zu kommerziellen Zwecken zugelassen, sodass ihr Mietpreis klassisch gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Reist ihr also zu Zeiten mit wenig Nachfrage, sprich außerhalb der Ferien sowie nicht unbedingt im Hochsommer, könnt ihr bei der Miete gute Preise oder sogar echte Schnäppchen aushandeln. Ohnehin ist der Hochsommer nicht die beste Reisezeit für Camper, aufgrund von Problemen wie Hitze im Auto beziehungsweise Führerhaus oder überfüllten Campingplätzen.
 

Welche Vor- und Nachteile bietet die Miete von Wohnmobilen?

Parkende Wohnmobile
Doch der finanzielle Vorteil bei der Miete von Wohnmobilen liegt woanders: Ihr habt keine laufenden Kosten, müsst keinen gesonderten Abstellplatz oder eine Garage anmieten, Reparaturen vornehmen, den TÜV, die Inspektion sowie Instandhaltung bezahlen oder einen neuen Satz Reifen kaufen – um nur einige Beispiele zu nennen. Das spart neben einer Menge Geld auch noch Zeit und Nerven. Ist das Wohnmobil kaputt oder es gibt sonstige Probleme, ruft ihr kurzerhand den Vermieter an. Da aber jede Medaille bekanntlich zwei Seiten hat, bringt die Miete eines Wohnmobils leider auch den einen oder anderen Nachteil mit sich:
 

  • Auf Dauer ist die Miete eines Wohnmobils teurer als der Kauf. Wie bereits erwähnt, gilt dafür eine Faustregel von etwa fünf bis sechs Wochen pro Jahr.
  • Häufig müsst ihr zudem eine Mindestmietdauer erfüllen und diese ist häufig sieben bis 14 Tagen sehr hoch. Ein kurzer Wochenendtrip an den Strand mit dem Wohnmobil – das ist leider nicht mit allen Mietmodellen möglich.
  • Ebenso ist nicht immer die Mitnahme von Haustieren erlaubt, sodass Reisende mit Hunden oft zum eigenen Modell greifen (müssen).
  • Bucht ihr, vor allem in der Hauptsaison, nicht früh genug, habt ihr vielleicht schlichtweg Pech gehabt und die Wohnmobile sind ausgebucht oder die Preise horrend.
  • Zudem gibt es einige Stolperfallen bei den Mietverträgen, in welche vor allem unerfahrene Camper immer wieder tappen. Dazu gehören zusätzliche Kosten für das Benzin, Kilometerpauschalen, Anreisekosten oder hohe Selbstbeteiligungen bei Unfällen sowie Schäden. Ihr solltet euch also im Voraus darüber informieren, worauf es bei der Miete eines Wohnmobils zu achten gilt.
     

Was spricht für den Kauf eines eigenen Freizeitfahrzeugs?

Wer besonders häufig oder für sehr lange Zeit campen geht, der fährt auf Dauer mit einem eigenen Wohnmobil oft günstiger – trotz Zusatzkosten wie TÜV, neue Reifen & Co. Allerdings sollte euch bewusst sein, dass ein eigenes Freizeitfahrzeug, wie ein PKW auch, gepflegt werden will und ihr somit Zeit sowie Energie in die Instandhaltung & Co investieren müsst. Seid ihr dazu bereit, profitiert ihr mit einem eigenen Gefährt von einem Maximum an Freiheit: Ihr könnten starten, wann immer ihr wollt, so lange bleiben, wie ihr wollt, und die Ausstattung wählen, welche ihr wollt. Eure Wünsche und Bedürfnisse werden also optimal erfüllt und wenn ihr das richtige Modell auswählt, habt ihr aufgrund des aktuellen Camping-Booms sogar ein Wohnmobil mit exzellentem Wiederverkaufswert. Auch diesen Aspekt solltet ihr bei der Auswahl berücksichtigen – falls ihr es euch eines Tages doch anders überlegt und (wieder) die Flugreise oder das Hotel bevorzugt. Zuletzt steht euch natürlich die Möglichkeit offen, das Wohnmobil selbst weiter zu vermieten, wenn ihr es gerade selbst nicht nutzt.

 


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