VW T1 - vom kultigen Bulli zum Luxus Bus

VW T1
VW T1 - vom kultigen Bulli zum Luxus Bus

Will man über Klassiker Fahrzeuge berichten, kommt man an ihnen unter keinen Umständen vorbei.

Absoluter Kult-Faktor, der über die Jahre ungebrochen blieb, verrückte Umbauten und Millionen von Fans weltweit. Die Rede ist von VW´s T-Modellen. Wir wollen uns im Zuge unserer Klassiker-Serie nun dem Ur-Modell und somit Ursprung einer Welle der Euphorie widmen, dem VW T1. Mit dem Tag seiner Produktion hat eine Ära begonnen.

Der VW T1

Der Oldie unter den T-Modellen ist der T1, auch Bulli genannt. Woher genau der Name stammt, ist bis heute nicht klar. Die Theorien hierzu sind, dass sich der Bulli von bullig ableitet wegen seiner Optik, oder dass es sich um eine Wortkombination aus Bus und Lieferwagen handelt. Intern wurde der T1 Typ 2 genannt, da dieser, nach dem Käfer Typ 1, das zweite Fahrzeug für den "zivilen Gebrauch" von VW war. Offiziell hieß er VW Transporter. Der Bulli konnte über die Jahre einen Kult-Status erreichen, wie kaum ein anderes Fahrzeug. Mit seinen niedlichen Kulleraugen Scheinwerfern, dem großen VW Logo an seiner Front und seiner unverwechselbaren Form lässt er sowohl Frauen- als auch Männerherzen höher schlagen.

Hinzu kommt der unglaublich hohe Nutzfaktor des Transporters. In Zeiten der Hippie Bewegung wurden bunt bemalte T1 zum Reisefahrzeug schlechthin und manchmal sogar zur Unterkunft umfunktioniert. Der Bulli steht für Freiheit und Lebensfreude.

Er wurde von bekannten Größen des Musikbusiness wie z.B. The Who (Going Mobile) besungen und sogar noch mehr zum Symbol der Bewegung, als der ebenfalls sehr beliebte VW Käfer. Den T1 konnte man in den Bauformen Kleinbus, Kastenwagen und Pritschenwagen bestellen. Zwar viel die Motorleistung des Bullis mit 18-32 kW recht gering aus, für damalige Verhältnisse war dies jedoch voll ausreichend. Daten und Fakten:Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das VW Werk in Wolfsburg unter britischer Besatzung. Um Transportengpässe bewältigen zu können, wurde in dieser Zeit ein "Kübelwagen" entwickelt.

Bei einem Besuch wurden diese Transportwagen von Ben Pon entdeckt und er sah darin einen Markt für die Niederlande. Dadurch, dass der Fahrer bei den Transportfahrzeugen hinter der Ladung saß, blieb die Genehmigung der Behörden jedoch aus. Also musste ein anderes Konzept gefunden werden.

1947

Ben Pon fertigte eine Zeichnung eines geschlossenen Transporters mit Zuladungsraum im Heck des des Fahrzeuges an als Vorlage an. Der Motor sollte dabei ebenfalls im Heck, unter dem Laderaum sitzen. Mit dieser Skizze war der Begriff "Kastenwagen" geboren, da die Optik eben stark an die eines Kastens erinnerte.1948:Der Entwicklungsleiter Alfred Haesner wurde mit der Entwicklung eines Prototyps beauftragt, welcher auf Grundlage von Ben Pons Skizze konzipiert werden sollte.

1949

Der erste Prototyp war 1949 fertiggestellt worden. Da die Konstruktion auf dem Chassis des Käfer aufgebaut wurde, konnte der Transporter den Belastungen jedoch nicht standhalten. Also wurde eine neue Bodengruppe benötigt, da das Projekt weiter vorangetrieben werden sollte. Die Änderung der Bodengruppe machte sich bezahlt und die Entwicklung schritt weiter voran. Auch ein Personentransporter wurde in dieser Zeit entwickelt. Einige Prototypen später konnte das Fahrzeug nun endlich in die Serienreife gehen.

08.03.1950

An diesem mittlerweile historischen Tag war es endlich soweit dass der Transporter im Wolfsburger VW-Werk in Serienproduktion ging. Der Preis für den Typ 2 lag bei - in der heutigen Zeit unvorstellbaren - 5850 DM. Umgerechnet entspricht das in etwa einem Betrag von 14400€. Wer sich heutzutage einen T1 anschaffen möchte, muss hier schon wesentlich tiefer in die Tasche greifen. In gutem Zustand haben die Fahrzeuge Ihren Wert bereits verdoppelt. Beim Sondermodell Samba schnellen die Preise fast schon utopisch in die Höhe. Während der Samba Bulli neu für umgerechnet ca. 20.000€ erhältlich war, sind aktuelle Verkaufspreise zwischen 60.000€ bis zu 150.000€ keine Seltenheit. Hier drängt sich förmlich die Frage auf, was denn dieses Modell Samba so besonders macht.

Sondermodell Samba

Vorgestellt wurde das Sondermodell auf der ersten IAA nach dem Krieg im Jahr 1951 in Frankfurt. Äußerlich auffällig sind bei dem Modell die Chromradkappen, eine zweifarbige Lackierung, sowie das polierte VW-Emblem. Weitere Chromdetails sind bei dem Fahrzeug in Form von Chromleisten zu finden. Radio und ein Faltschiebedach werten den Samba Bulli zusätzlich enorm auf. Außerdem hatte der Bus sagenhafte 23 Fenster und bekam nun eine hintere Stoßstange. Insgesamt wirkte bei dem neuen Modell der Innenraum hochwertiger und hatte auch ausstattungstechnisch wesentlich mehr zu bieten als der "gewöhnliche" T1. Die Produktionszahl des Neunsitzers stieg innerhalb von nur weinigen Jahren von 269 auf 6241 an, ehe das Modell dem T2 weichen musste. Mit dem Generationenwechsel zum T2 im Jahr 1967, wurde auch die Produktion des Samba eingestellt. Seine Beliebtheit ist jedoch größer denn je!

Der Bulli - ungebrochener Hype

Das Bulliforum kann sich mittlerweile über mehr als 20.000 Mitglieder freuen. Hier trifft man sich unter Gleichgesinnten, teilt Erfahrungen und Erlebnisse und kann sich den ein oder anderen fachmännischen Tipp einholen. Auch wer sich einen T1 anschaffen möchte und dazu Fragen hat, ist hier an der richtigen Adresse. Auf der Seite 53 Classics sind Kontakte von verschiedenen VW Clubs gesammelt, für Fans, die einem Club ganz in ihrer Nähe beitreten möchten. Kaum verwunderlich, dass die Liste hier besonders üppig ausfällt.

Fans sollten zudem einmal das Bullimuseum besuchen, wenn Sie voll und ganz auf ihre Kosten kommen wollen. Miniatur-Modellautos erfreuen sich ebenfalls einer großen Beliebtheit bei Fans. Der Online-Shop Modelcarworld bietet hier beispielsweise eine tolle Auswahl, bei der für Jedermann etwas dabei sein sollte.

Wer will, kann sich den Bulli natürlich auch für einen gewissen Zeitraum anmieten, denn Oldtimer Vermietungen werden in ganz Deutschland verteilt angeboten. Ob für einen besonderen Anlass wie Hochzeit, Taufe oder auch einfach nur zum Spaß haben, hier wird der persönliche Traumbulli schnell gefunden. Die Vermietungen sind natürlich nicht ganz günstig, jedoch darf hier der Wert der Fahrzeuge und natürlich der Erlebnis-Faktor nicht außer Acht gelassen werden. Als Vermieter zu nennen sind hier beispielsweise, miet24.de und rent-a-bulli.de.

Zusammengefasst gibt es vom T1 fast nichts, was es nicht gibt. Er schaffte es wie kaum ein anderes Fahrzeug, seine Beliebtheit über die Jahre bis zum aktuellen T5 Modell aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen. Die T-Modelle glänzen hierbei durch Multifunktionalität, zeitgerechtem Design und Klasse. Heute steht der T6 bereits in den Startlöchern. Dieser soll noch 2015 in die Fußstapfen seiner erfolgreichen Vorgänger treten.                                  


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Kommentare  

# Frank 2015-03-18 22:02
Hallo zusammen!

Wow, super Idee und noch bessere Bilder!
Da werden Erinnerungen wach. Das ist echt Kult. Ein Kollege von mir hat auch einen Bulli. Er wollte sich das Camel Logo aufsprühen lassen, weiß nur gerade nicht, ob er es umsetzen lassen hat. Auf jeden Fall ein super Thema und ein informativer Bericht.

Danke!
Beste Grüße

Frank
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