Oldtimerkauf - Kostenfalle Klassiker

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Fahrender roter Oldtimer
Oldtimerkauf - Kostenfalle Klassiker

Classic Cars sind beliebt wie nie. Die Zulassungszahlen der Young- und Oldtimer steigen seit Jahren stetig an. Doch der Boom lockt auch schwarze Schafe auf den Plan.

Young- oder Oldtimerkauf - Kostenfalle Klassiker?

Autokauf ist Vertrauenssache, keine Frage. Wo bei Neuwagen Garantien Vertrauen schaffen, wird es bei den Gebrauchten, gerade mit steigendem Alter bzw. km-Stand, schon schwieriger.

Wer einen Oldtimer kaufen möchte, befindet sich also in bester Gesellschaft. Doch trotz ungebrochener Beliebtheit, gestaltet sich ein Kauf nicht selten komplizierter als gedacht.

Das Wichtigste für Dich in Kürze:

  • Informiere Dich über bekannte Schwachstellen.
  • Prüfe die vorhandenen Unterlagen genau.
  • Eine unabhängige Meinung ist Gold wert.
  • Erwarte keine Wertsteigerung.

Wer zukünftiges Garagengold erwerben möchte, hat in der Regel eine ganz bestimmte Vorstellung von seinen Wünschen. Ob als perfekt restauriertes Liebhaberstück oder als Projekt zum Selbstaufbau, meist soll es ein ganz bestimmtes Modell sein. Und auch bei Sammlern stehen oft spezielle Hersteller bzw. Ausführungen auf der "Must-have-Liste".

Je spezieller die Nische dabei ist, desto enger ist in der Regel das Angebot. In den seltensten Fällen steht der Traumwagen in der Nachbarschaft. Verkaufsplattformen wie mobile.de haben zwar meist mehrere Angebote, jedoch gestaltet sich oftmals bereits die Besichtigung bei einem hohen Suchradius als schwierig.

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Teures Hobby? Kosten & Schwachstellen kennen und erkennen

Sind Oldtimer nur teure Luxusgüter? Bilder von Messen können leicht einen Eindruck vermitteln. Dazu zählen Klassiker wie der Rolls-Royce Silver Cloud, Alfa Romeo 8C oder ein Triumph Spitfire.

Doch der Großteil der betagten Schätzchen besteht eher aus den Alltagsfahrzeugen der 60er bis 80er Jahre. Modelle wie VW Käfer, Opel Kadett oder Mercedes 180 prägen hierzulande die Szene. Diese Fahrzeuge wurden in großer Stückzahl verkauft und haben entsprechend oft, dank guter Pflege, die Jahre gemeistert.

Ein Überblick über das durchschnittliche Preisniveau findet sich dank der zahlreichen Markenclubs im Internet. Verlockende Angebote können so vor Ort besser realistisch einschätzt werden. Als Geldanlage eignen sich die Liebhaberstücke auf vier Rädern jedoch meist nicht. Denn bei einer Vollkostenrechnung müssen die Fixkosten immer mit eingerechnet werden.

Während einzelne Modelle eine Preissteigerung verzeichnen, trifft dies für die Mehrheit der klassischen Fahrzeuge leider nicht zu.

Jedes Fahrzeug hat sie: Die typischen Schwachstellen. Als Käufer sollte ich diese kennen und hierauf ein besonderes Augenmerk legen. Im Vorfeld informieren Fachzeitschriften wie die Motor Klassik oder Internetforen über bekannte Mängel an bestimmten Serien. Sofern den typspezifischen Baustellen rechtzeitig ein besonderes Augenmerk gewidmet wird, lassen sich meist teure Folgekosten vermeiden.

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Fehlende Transparenz auf Verkaufsplattformen

Denn auch wenn sowohl Bilder bzw. die Beschreibung und der erste Kontakt durchaus positiv wirken, fachgerecht restauriert sind die Fahrzeuge selten. Und so ergibt sich vor Ort oft ein anderes Bild. Nicht aufgeführte Beschädigungen wie Dellen oder Kratzer gehören dabei leider schon fast zum Alltag.

Es ist und bleibt also Vorsicht geboten. Denn häufig erweist sich ein vermeintliches Schnäppchen als Dauerbaustelle oder ein "unrestaurierter Originalzustand" wird zum Fass ohne Boden. Eine unabhängige Bewertung von einem Kfz-Sachverständigen ist daher immer von Vorteil. Denn Fehler in der Fahrzeugbeschreibung sind menschlich und passieren oftmals aus Unwissenheit.

Oldtimer mit H-Kennzeichen

Sofern die Erstzulassung 30 Jahre oder länger zurückliegt, kann der Traumwagen bereits mit H-Kennzeichen gefahren werden. Neben dem vergünstigten Steuersatz, von dem insbesondere größere Motoren profitieren, bietet das H-Kennzeichen beim Verkauf weitere Vorteile. So wurde der Wagen bereits von einem anerkannten Sachverständigen oder Prüfingenieur (z. B. bei DEKRA oder TÜV) nach §23 StVZO geprüft und als Oldtimer eingestuft.

Demnach befindet sich das Fahrzeug im Originalzustand, weist maximal zeitgenössische Veränderungen auf und dient zur "Pflege des Kulturgutes". Der Zustand des Autos wird alle zwei Jahre bei der HU auch auf diese Kriterien erneut überprüft. Sind die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt, wird das Kennzeichen eventuell aberkannt.

Bei einigen Oldtimern vermittelt das Kennzeichen also ein gewisses Maß an Sicherheit. Bei jungen Klassikern bleibt jedoch die Problematik von mangelnder Qualität der Anzeigen im Internet. Hier bieten Gutachten, FIVA-Fahrzeugpass oder Wertermittlungen gute Anhaltspunkte.

Sind Oldtimer alltagstauglich?

Ein Auto muss fahren, dafür ist es schließlich gebaut. Doch sollte ein Klassiker wirklich jeden Tag gefahren werden?

Nicht nur die äußeren Umstände wie das Wetter setzen dem Auto bei vermehrter Nutzung immer weiter zu. In den letzten Jahren hat sich die Technik rasant geändert. Neben den bequemen Hilfsmitteln wie z.B. Klima, Servo oder Bremskraftverstärker, sind gerade beim Thema Sicherheit einige Abstriche an Bord.

Führt man sich vor Augen, dass u.U. noch keine Gurte verbaut sind, ist ein fehlender Airbag schon fast jammern auf hohen Niveau. Aber gerade deshalb ist im Alltag Vorsicht geboten. Nicht zuletzt steigt natürlich auch der Wartungsaufwand mit den jährlichen Kilometern.

Zudem ist die Ersatzteilversorgung stellenweise schwierig. Eine vermeintliche Kleinigkeit kann sich so, aufgrund fehlender Logistik, leicht in die Länge ziehen. Wer also wirklich auf ein Auto angewiesen ist, sollte daher immer Zugriff auf ein weiteres Fahrzeug haben.

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Händler, Makler oder Privatverkauf?

Natürlich finden sich im Internet einige Portale, die sich auf die Nische der klassischen Autos spezialisiert haben. Händler und Privatleute können hier über Anzeigen ihre Fahrzeuge verkaufen. Die Grundproblematik bleibt jedoch immer dieselbe: Der Verkäufer präsentiert sein Auto im besten Licht.

Neben den bekannten Portalen macht sich seit einiger Zeit auch ein junges Startup aus Hamburg einen Namen. Die Auktions-Inserate werden nicht vom Käufer, sondern nach neutralen Kriterien vom Anbieter selbst erstellt. Zahlreiche Bilder und/ oder Videos zeichnen den Status Quo des Fahrzeuges und vermitteln somit größtmögliche Transparenz.

Als neutrale Alternative bieten sich gegebenenfalls eher Automakler an. Neben der Suche kümmern sie sich ebenfalls um die Überführung oder die Finanzierung des Traumwagens. Dieser Service wird meist über eine Provision vergütet weshalb insbesondere Fahrzeuge im Hochpreissegment über einen Makler gekauft werden.

Bei einem Oldtimer sind also von Beginn an Zeit und Kosten zentrale Faktoren. Der Spaß an dem Hobby sollte von daher immer im Vordergrund stehen. Egal, auf welchem Weg der Klassiker zu Dir findet.


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