Elektroauto ohne Lenkrad, Gas- und Bremspedal in der Testphase
Der Internetkonzern Google, aus dem kalifornischen Mountain View, geht scheinbar neue Wege. Nach dem etablieren von Online-Diensten wie YouTube, Google Maps, Google Mail und Co., geht der Suchmaschinenriese immer weiter in die materielle Branche. Nach der Google Brille "Glass" folgt nun das Google-Auto.
Der von Google entwickelte Prototyp sieht nicht nur futuristisch aus, auch der Innenraum erinnert an ein Leben auf einem anderen Planeten. In der Google-Kugel wird nämlich auf das Lenkrad, Gas- und Bremspedal verzichtet. Google-Mitbegründer Sergey Brin erklärte am Dienstag auf einer Konferenz in Kalifornien die ersten Tests der Prototypen. Auf dem Fahrzeugdach befindet sich eine Kamera. Denkbar wäre, dass die Kamera Daten aufnimmt und sie mit den Daten von Google Maps und Google Street View synchronisiert, so eine Route festlegt und anschließend den Wagen dieser entlang führt.
Projektleiter Chris Urmson kündigte in einem Blogeintrag an, dass zunächst rund hundert Testfahrzeuge, gemeinsam mit Partnern, gebaut werden. Bis zur marktreifen Version des Google Autos dürften also noch einige Jahre vergehen. Wussten Sie eigentlich, dass Google bereits seit Jahren an selbst fahrenden Autos arbeitet? Erste Gerüchte gab es bereits vergangenes Jahr. Während damals die Skepsis sehr groß war, bekommt Googles Elektroauto-Projekt nun immer schärfere Konturen.
Vergangene Woche konnte "New York Times"-Reporter John Markoff in solch einem Testfahrzeug mitfahren. Laut Markoff biete das Google E-Mobil viel Beinfreiheit. Seinen Angaben nach ist die Windschutzscheibe aus Plastik, das große Display im Cockpit beschränkt sich auf das Wesentliche: Die Uhrzeit, Lufttemperatur und die voraussichtliche Ankunftszeit. Mit 40 km/h Spitzengeschwindigkeit düst das Elektroauto herum.
Die ersten Prototypen haben noch wenig Komfort für die Insassen, räumte Projektchef Urmson ein.Viele dürften sich fragen, wieso Google an solch einem Mammut-Projekt arbeitet, zumal es der Technologie-Firma aus Amerika an der nötigen Expertise in diesem Bereich fehlt. Sergey Brin sagt der New York Times, dass Google hofft, mit einem kleinen selbst fahrenden Fahrzeug die Bedürfnisse für die Nutzung von Autos in der Zukunft zu treffen. "Sie dürften größtenteils als ein Service bereitgestellt werden." Brin weiter: "Google habe die Technologie, das umzusetzen... Und es ist wahrscheinlich, dass wir eine Menge Partner haben werden - das könnten Autohersteller, Zulieferer, Dienstleistungsanbieter, Städte oder Länder sein."
Quelle: cst/mhu/dpa/Reuters© Google
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